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Die Entwicklung der Feuerzeuge

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Archimedes
Döbereiner
Döbereiner Feuerzeug
Feuerstein Pyrit

Nachdem der Mensch in der Lage war, das Feuer zu hüten, bemühte er sich, auch welches nach Bedarf zu erzeugen. Erste Versuche wurden mit Feuerstein und Pyrit (einer Eisen-Schwefelverbindung) durchgeführt. Man schlug mit dem "Stahl" den Feuerstein, die Funken entzündeten trockenes Moos oder Gras. Nach der Benutzung dieser "Schlagfeuerzeuge" begann man, Wärme durch Reibung zu erzeugen. Durch schnelles Bewegen von hartem in weichem Holz entstand Holzmehl, das sich dann entzündete. Derartige Feuerquirle und -bohrer (die Vielfalt war sehr viel größer) waren die ersten Reibefeuerzeuge. Archimedes (290 B.C.) verwendete wassergefüllte Kugeln, später Hohlspiegel und fokussierte damit Sonnenlicht auf einen kleinen Punkt, der die Unterlage schnell zum Brennen brachte. Die ersten chemischen Feuerzeuge basieren auf Oxidation von weißem Phosphor. Heute ist nicht mehr zu klären, ob L.Peyla oder Conte di Challant in den Jahren um 1780 das erste Feuerzeug dieser Art herstellte. Neben weißem Phosphor verwendete man auch Schwefel und Kaliumchlorat. Die "Turiner Kerzen" wurden wegen auftretender Mängel schnell weiterentwickelt. Wenn man Schwefel und Phosphor erhitzte und dann unter Zugabe von hochmolekularen Ölen erkalten ließ, erhielt man eine Masse, die eingetauchte Holzstäbchen entzündeten. Diese "Phosphorlichtchen" wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Handel angeboten. Brachte man diese Masse an geschwefelte Hölzchen, konnte man die Hölzchen schon an einer rauhen Fläche entzünden.
Parallel dazu verlief eine Entwicklung, die sich die Brennbarkeit von Wasserstoff zunutze machte. Brachte man Wasserstoff, der z.B aus Zinkpulver und Schwefelsäure hergestellt wurde an den Funken einer Elektrisiermaschine, entzündete sich dieses Gas. Auch die "Elektrisiermaschine" brauchte man schnell nicht mehr, als Döbereiner (1780-1849) aus Jena herausfand, daß Wasserstoff sich an einem Platinschwamm selbständig entzündete. Dieses Döbereiner Feuerzeug benutzt unter anderem auch J.W.v.Goethe. Das eigentlich geniale an der Erfindung ist nicht die Feuerbereitung sondern die erste gezielte Anwendung eines sogenannten Katalysators (Platin). Für die Verwendung entsprechender Katalysatoren hat es in den nächsten Jahrzehnten mehrere Chemie-Nobelpreise gegeben.
Ebenfalls Anfang des 19. Jahrhunderts hat J. Chancel die ersten Tunkhölzer entwickelt. Am Kopf des Zündholzes befand sich ein Gemisch aus Schwefel, Kaliumchlorat, Zucker oder Stärke. Diese entzündeten sich nachdem sie kurz in Schwefelsäure getaucht wurden. Die dabei entstehende Perchlorsäure ist explosiv und hinterläßt auf der Haut schmerzhafte und schwer heilende Wunden. Durch Zugabe von Asbest zum Zündsatz konnte die Gefahr abtropfender Bestandteile reduziert werden. In Deutschland wurde diese Weiterentwicklung von C. Wagemann unter dem Namen "Eupyrion-Feuerzeuge" verkauft. Mit der Erfindung der phosphorhaltigen Zündhölzer beginnt die Geschichte der Zündwaren.